WEDDING

BERLIN, DEUTSCHLAND

Entdecken Sie Berlins vielfältiges Wedding-Viertel
Einst als "Roter Wedding" bekannt, hat sich der Berliner Bezirk Wedding in einen lebendigen und vielfältigen Stadtteil verwandelt, in dem das Echo der Arbeitergeschichte mit einer reichen Mischung von Kulturen koexistiert. Inmitten der historischen Architektur leben Studenten, Einwanderer und die ursprünglichen Bewohner der Arbeiterklasse, die alle den Wedding ihr Zuhause nennen.
Der Wedding ist ein kultureller Schmelztiegel, in dem Shisha-Bars Seite an Seite mit Currywurstbuden stehen und man auf dem örtlichen Markt türkische Stoffe ebenso findet wie Bioprodukte aus Brandenburg. Die einzigartige Mischung aus klassischen Arbeiterwohnungen und erschwinglichen Mietwohnungen zieht nach wie vor Studenten, Künstler und Berufstätige an.
Der Leopoldplatz, von den Berlinern liebevoll "Leo" genannt, ziert den westlichen Teil des Wedding. Dieser charmante Platz wird von der historischen Nazarethkirche geschmückt, die von dem berühmten Architekten Schinkel entworfen wurde. Die angrenzende Müllerstraße lädt zum Shoppen ein und bietet ein breites Spektrum an Einkaufsmöglichkeiten. Die Beuth Hochschule für Technik sorgt für studentisches Flair, und rund um die Müllerstraße entstehen immer wieder neue Bars und Kneipen.
Nordwestlich des Leopoldplatzes liegt das Afrikanische Viertel, dessen Straßennamen sich auf die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika beziehen. In diesem Viertel befindet sich die Friedrich-Ebert-Siedlung, ein Gebäudekomplex, der von den Architekten Paul Mebes und Paul Emmerich entworfen wurde. Der von 1928 bis 1939 errichtete Komplex steht heute unter Denkmalschutz. In der Nähe befinden sich der weitläufige Volkspark Rehberge mit der Badestelle Plötzensee und der grüne Schillerpark.
Der Wedding hat eine reiche Geschichte: Einst teilte die Berliner Mauer den Kiez in zwei Teile. In der Bernauer Straße zum Beispiel waren die Häuserfassaden im Osten und die Bürgersteige im Westen.
Der Wedding, einst ein eigenständiger Bezirk, ist heute Teil des Verwaltungsbezirks Mitte. Er gliedert sich in die Stadtteile Wedding und Gesundbrunnen und zeichnet sich durch eine vielfältige Bevölkerung aus: 55,4% der Einwohner haben einen Migrationshintergrund (deutsche Staatsbürger und Ausländer). Der Anteil der ausländischen Bevölkerung liegt mit 35,4% deutlich über dem Berliner Durchschnitt von 21,5%. Der Wedding verkörpert die Essenz des multikulturellen Geistes von Berlin.

4 GRÜNDE, DIE HOCHZEIT ZU BESUCHEN

Hochzeitsmarkt

Der Hochzeitsmarkt ist eine fantastische Veranstaltung, die jeden 1. Sonntag von Mai bis September zwischen 11 und 18 Uhr auf dem Leopoldplatz stattfindet. Die Wintersaison findet an jedem Sonntag im Dezember statt.
Seit 2012 hat sich der Weddingmarkt zu einem der beliebtesten Kunst- und Designmärkte Berlins entwickelt. Freuen Sie sich auf einen aufregenden Tag mit wechselnden Ausstellern, köstlichen Streetfood-Verkäufern und einem bunten Programm mit Musik und Tanz.
Diese Veranstaltung spiegelt perfekt den lebendigen Geist des Viertels wider. Sie werden ein breites Spektrum an Kunsthandwerk, Design und Kunst entdecken, darunter Keramik, Siebdrucke, Glaskunst, Illustrationen, Gemälde, handgefertigter Schmuck, Fotografien, einzigartige Mode und außergewöhnliche Kunstobjekte - alles mit Stolz "Made in Berlin".
Und wenn Sie ein Feinschmecker sind, kommen Sie voll auf Ihre Kosten! Die Straßenverkäufer bieten alles an, von Kaffee und Eis bis zu internationalen Gerichten, Sauerteigpizza und sogar originelle französische Kreationen. Ihre Geschmacksknospen werden sich auf eine köstliche Reise freuen.
Bei Ihren Erkundungen werden Sie von den Klängen der Straßenmusiker begleitet, die den Leopoldplatz in eine spontane Tanzfläche verwandeln. Und für die Kleinen gibt es jede Menge Spaß zu entdecken. Lassen Sie sich die Chance nicht entgehen, die kreativen und kulinarischen Genüsse der Weddingmarkt-Sommersaison zu erleben.

Panke Pacours

Der Pankeparcours ist ein Musikfestival, das seit 2014 jährlich Ende August oder Anfang September rund um die Panke in den Berliner Bezirken Berlin-Gesundbrunnen und Berlin-Wedding stattfindet.
Das Musikfestival Panke Parcours ist zu einer festen Größe des spätsommerlichen Kulturprogramms in Berlin Mitte geworden. Mit einem abwechslungsreichen Programm aus Konzerten, Performances, DJ-Sets, Theater oder Film auf verschiedenen Bühnen oder Workshops, Führungen und Kinderprogramm im Kiez lädt das Festival Berliner und Touristen gleichermaßen ein, Kultur, Kiezleben und die Panke mit ihren umgebenden Grün- und Freiflächen als Oase in der Großstadt kennenzulernen und zu erleben. Neben nationalen und internationalen Künstlern sind auch viele Weddinger anwesend.
Beim letzten Mal war der Panke Parcours 2,5 Kilometer lang!

Berliner Unterwelten

Der Verein "Berliner Unterwelten", der in einem ehemaligen Bunker im Verkehrsknotenpunkt Gesundbrunnen untergebracht ist, lädt Besucher dazu ein, die Stadt Berlin in einem ganz neuen Licht zu entdecken! Sie organisieren Führungen durch historische Bunker, Flugabwehranlagen und alte Brauereikeller. Hier erfahren die Besucher, wie der Alltag der Kreuzberger Familien im "Fichtebunker" aussah und wie die Notgemeinschaft in einem solchen Luftschutzbunker funktionierte.
Zahlreiche Exponate, überlieferte Zeitzeugenberichte und moderne Projektionstechnik lassen die 130-jährige Geschichte des Fichtebunkers lebendig werden.

Interkulturelles Fußballturnier

Seit 10 Jahren organisiert NARUD e.V. das Interkulturelle Fußballturnier. Das Turnier startete im Jahr 2010 mit acht Mannschaften und ist seitdem deutlich gewachsen. Beim jüngsten zehnjährigen Jubiläumsturnier nahmen 26 Erwachsenenmannschaften und 10 Juniorenmannschaften teil, und viele weitere haben ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet. Interessierte Teams wenden sich nun zu Beginn eines jeden Jahres an den NARUD e.V., um sich über die Turniertermine und das Anmeldeverfahren zu erkundigen. Begleitet wird das Turnier von der BAOBAB-Messe, auf der sich Organisationen und Vereine mit ihren Projekten aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, entwicklungspolitische Bildung, Flüchtlings- und Migrationsthemen, Partizipationsförderung sowie Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit präsentieren können. Auch das begleitende Familienfest mit afrikanischem Essen und verschiedenen Mitmach-Aktionen für Kinder hat an Größe gewonnen.
Diese Veranstaltung schafft Gespräche und Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen in Berlins Mitte und zunehmend auch darüber hinaus sowie die daraus resultierende Zusammenarbeit mit anderen engagierten Menschen in Berlin.

INTERESSENSCHWERPUNKT

Gedenkstätte Plötzensee

Die Gedenkstätte Plötzensee erinnert auf eindringliche Weise an die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die während des deutschen Nazi-Regimes (1933-1945) begangen wurden. Sie befindet sich auf dem ehemaligen Gelände des Gefängnisses Plötzensee, wo zahlreiche Menschen unter der faschistischen Herrschaft inhaftiert und hingerichtet wurden. Die Tötungen erfolgten durch Enthauptung oder Erhängen.
Nachdem das Gefängnis durch eine alliierte Bombe beschädigt worden war, ordnete Adolf Hitler die Beschleunigung der Hinrichtungen an. Vom 7. bis 10. September 1943 kamen in den sogenannten "Blutnächten von Plötzensee" mehr als 200 Regimegegner ums Leben.
Der Eintritt in die heutige Gedenkstätte ist frei, und die Besucher können über die Website auch kostenlose Führungen in verschiedenen Sprachen buchen. Sie können Einblicke in die Gefängnisstruktur und die Hinrichtungskammer gewinnen. Zahlreiche Gedenktafeln erzählen die Geschichten von Häftlingen, Wärtern und dem Henker Wilhelm Röttgen. Mehr als ein Drittel aller gerichtlichen Todesurteile im Dritten Reich wurden in Plötzensee vollstreckt.

Siedlung Schillerpark

Die Schillerpark-Siedlung ist eine Wohnanlage im Englischen Viertel im Berliner Bezirk Wedding. Sie wurde in den 1920er Jahren nach den Plänen des Architekten Bruno Taut erbaut und gilt als erstes öffentliches soziales Wohnbauprojekt der Weimarer Republik. Seit Juli 2008 hat die Siedlung den Status eines UNESCO-Welterbes. Sie zeichnet sich durch ihre überwiegend roten Backsteinbauten und ausgedehnte Grünflächen zur gemeinschaftlichen Nutzung aus.
Der nahe gelegene Schillerpark, von dem die Siedlung ihren Namen ableitet, war der erste Volkspark Berlins. Hier konnte sich jeder, unabhängig von seinem sozialen Status, erholen oder sportlich betätigen.
Das gesamte Areal strahlt eine lebendige Berliner Atmosphäre aus und ist durch die hervorragende Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz leicht zu erreichen. Ein Besuch dieser Weltkulturerbestätte ist zweifellos lohnenswert.

Vorstadtkirchen

Die Schinkelschen Vorstadtkirchen wurden von Karl Friedrich Schinkel in den 1830er Jahren entworfen. Die Nazarethkirche und die Paulskirche befinden sich im Stadtteil Wedding. Allen Bauten ist ein gleiches, einfaches Konzept gemein, denn der König forderte kostengünstige Bauten für die Arbeiterviertel. Diese Vorgaben zwangen Schinkel dazu, auf aufwendige Fassaden und Türme zu verzichten. Dennoch gelang es ihm, faszinierende architektonische Lösungen zu finden.
Beide Kirchen wurden in der Folgezeit baulich verändert, wobei die Nazarethkirche in ihrem äußeren Erscheinungsbild nahezu unverändert blieb. Im Jahr 1893 wurde sie aufgrund des raschen Bevölkerungswachstums durch die größere New Nazareth Church ersetzt. Nach vielen Jahren der alternativen Nutzung durch die Gemeinde werden dort heute wieder Gottesdienste abgehalten.
Die St. Paulskirche erhielt 1890 einen 32 Meter hohen Kirchturm und in den folgenden Jahren verschiedene Erweiterungen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie fast vollständig zerstört und später wieder aufgebaut.

Luisenbad

Das Luisenbad, früher als Friedrichs-Gesundbrunnen und später als Marienbad bekannt, war ein Badehaus in Berlin, das Anfang des 18. Mitte des 18. Jahrhunderts war es zu einem beliebten Erholungsort geworden, der auch über Gasthäuser und eine Kirche verfügte.
Die Industrialisierung des Weddings im 19. Jahrhundert führte jedoch zu einer Verschmutzung des Flusses, vor allem durch die Einleitung von Abwässern. Der Kanalbau im Jahr 1862 führte zu einer erheblichen Verringerung der Wasserführung der Quelle. Weitere Schäden entstanden bei der Erschließung des Gebiets im Jahr 1869, und nur wenige Jahre später wurde die Quelle vollständig verschüttet.
Während das Badehaus seinen Charme verlor, entwickelte sich die Gegend um das Badehaus zu einem pulsierenden Zentrum des Nachtlebens und der Unterhaltung, bis viele Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört oder beschädigt wurden.
Die wenigen verbliebenen Teile des ehemaligen Badehauses wurden bei einer umfassenden Renovierung in den 1990er Jahren zur Luisenbad-Bibliothek umfunktioniert. Das Gebäude gilt als architektonisches Juwel im Stadtteil Wedding.

Humbolthain

Die beiden Flaktürme im Humboldhain sind Bauwerke aus dem Zweiten Weltkrieg, die ursprünglich als Luftschutzbunker und Verteidigungsanlagen gegen feindliche Flugzeuge gedacht waren. Im Jahr 1948 ließ die französische Armee diese massiven Betonbauten teilweise abreißen.
Heute können Besucher von einer der Aussichtsplattformen des Turms aus ein fesselndes Erlebnis genießen oder sogar an einer Führung des Berliner Unterwelten e. V. teilnehmen, bei der das Innere des Turms erkundet werden kann. In kleinen Gruppen geht es auf eine abenteuerliche Reise durch massive Treppenhäuser, vorbei an Aufzugsschächten, in Gänge und Räume, die teilweise mit Schutt und Grundwasser gefüllt sind, fünf Stockwerke hinunter bis zum Kabel- und Versorgungskeller. Die Tour ist vergleichbar mit einer alpinen Wanderung durch anspruchsvolles Gelände. Die Teilnahme erfordert festes, knöchelhohes Schuhwerk mit Profilsohle, die Mitnahme einer funktionstüchtigen Taschenlampe, Handschuhe und robuste Kleidung.

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